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Boden im „Grabeland Schwarzer Weg“ untersucht


Im „Grabeland Schwarzer Weg“ in Minden hat es 2022 im Zuge der regulären Aufarbeitung des Altlasten-Katasters, das beim Kreis Minden-Lübbecke geführt wird, orientierende Bodenuntersuchungen gegeben. Es wurde dafür ein Fachgutachterbüro beauftragt. Anders als bei länger zurückliegenden Einschätzungen des Geländes in den 1980er Jahren sind bei der aktuellen, stichprobenartigen Untersuchung im Jahr 2022 erhöhte Werte für mehrere Stoffe festgestellt worden, die potenziell gesundheitsgefährdend sind. Die Pächter*innen der betroffenen Grabeland-Parzellen wurden darüber bereits informiert.

Der Oberboden von acht Parzellen wurde beprobt und auf Schadstoffe untersucht. Es wurden in einzelnen Proben PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) und Schwermetalle gefunden. Zur abschließenden Gefährdungsabschätzung wird die Stadt Minden nun eine sogenannte Detailuntersuchung veranlassen. Bis zum Vorliegen der Ergebnisse hieraus gelten für die Pächter*innen der Parzellen die vorsorglich ausgesprochenen Handlungs- und Nutzungsempfehlungen bei der weiteren Nutzung ihrer Gärten.

Der Bereich Stadtplanung hatte im städtischen Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr, am 11. Mai 2022, die Politik darüber informiert, dass das Umweltamt des Kreises eine historische Recherche zu 19 Altstandorten (ehemalige Tankstellen) und eine orientierende Untersuchung auf 15 Altablagerungen durchführen wird, darunter auch auf der Altablagerung „Ehemaliger Teich“ am Schwarzen Weg in Minden.

Insgesamt befinden sich in dem Gebiet östlich der Hausberger Straße (siehe Lageplan) 112 Grabeland-Parzellen, die seit 1946 von der Stadt Minden verpachtet werden. Von der Altlast betroffen sind 84 Parzellen nördlich des Schwarzen Weges. Die Fläche wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, als es aufgrund der schwierigen Ernährungslage einen erhöhten Bedarf an Flächen für den Nahrungspflanzenanbau gab, nutzbar gemacht. 91 Pachtverträge – davon 71 in dem betroffenen Gebiet - gibt es aktuell noch. Für die Parzellen zahlen die Pächter*innen 30 Cent pro Quadratmeter und Jahr.

Die Altablagerung „Ehemaliger Teich“ am Schwarzen Weg wurde in den 1980er Jahren von der Bezirksregierung Detmold in das Altlastenlastenkataster des Kreises Minden-Lübbecke aufgenommen. Grund hierfür war, dass in dem Gebiet Anfang des 20. Jahrhunderts Ton, Sand und Kies abgebaut wurden. Die dadurch entstandene Grube füllte sich mit Wasser und es entstand der sogenannte „Wöhler´sche Teich“. Dieser wurde bis 1945 unter anderem mit Hausmüll, Schutt und Asche verfüllt.

Die Stadt hat nach Übermittlung des vom Kreis beauftragten Gutachtens und nach einer Abstimmung über Handlungsempfehlungen die Pächter*innen mit einem ausführlichen Schreiben informiert. Dieses wurde am vergangenen Freitag, 13. Januar, versandt und auch der Ortsbürgermeister des Stadtbezirks Rechtes Weserufer, Dr. Konrad Winckler, darüber informiert.

Alle Pächter*innen haben damit Informationen über die bisherigen Ergebnisse, anstehende weitere Untersuchungen und vorsorgliche Handlungs- und Nutzungsempfehlungen erhalten, die bis zum Vorliegen weiterer Erkenntnisse beachtet werden sollten. „Eine abschließende Gefährdungsabschätzung kann es erst geben, wenn weitere Untersuchungen abgeschlossen sind“, so Kreis und Stadt.

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