Pressestelle

Ernennungsurkunden für Mindens Ortsheimatpfleger*innen


Sie sind die Ansprechpartner*innen, wenn es gilt, schützenswerte Dokumente von Familien oder auch Objekte aus Häusern zu sichten, diese zu dokumentieren und aufzubewahren oder auch an Archive oder Museen zu vermitteln. Sie erstellen Chroniken und kennen sich mit der Geschichte ihres Stadtbezirks gut aus: die Ortsheimatpfleger*innen. 14 „Stellen“ sind derzeit besetzt. Seit Ende August 2021 hat Minden mit Jürgen Sturma (Leteln) auch wieder einen Stadtheimatpfleger. 

„Die Heimatpflege erlebt aktuell eine Renaissance, denn sie ist ein zunehmend wichtiger Aspekt auch in der Kulturarbeit der Stadt Minden.“ Das strich Bürgermeister Michael Jäcke bei der Übergabe der Ernennungsurkunden an alle derzeit aktiven Ortsheimatpfleger*innen heraus. Die Urkunden sollen vor allem ein Zeichen der Wertschätzung „dieses ehrenamtlichen und wichtigen Engagements“ sein, so Jäcke. Einige sind schon lange tätig, aber Hans Eberhard Brandhorst (Hahlen) toppt alle. Bereits seit dem 1. März 1982 ist er offiziell im Amt. „Aber eigentlich bin ich schon zehn Jahre früher angefangen“, ergänzt er scherzend bei dem Treffen im Rathaus.

Im Stadtgebiet gibt es 22 ehrenamtliche Stellen für die Heimatpflege – 20 Ortsheimatpfleger*innen in den 19 Stadtbezirken sowie die des Stadtheimatpflegers und seines Stellvertreters. 14 Stellen sind aktuell besetzt, davon zwei in Personalunion (Stadt- und Ortsheimatpflege). Noch unbesetzt sind die Stadtbezirke Dankersen, Dützen, Königstor, Rechtes Weserufer, Rodenbeck und Stemmer. Interessierte Mindener*innen können sich im Kulturbüro der Stadt melden (Kontakt weiter unten). Sie müssen dort nicht zwingend wohnen, sollten sich aber „ganz gut auskennen“.

Das Ehrenamt ist sehr vielfältig. Heimatpfleger*innen setzen sich mit der Geschichte der Gegenwart auseinander und schlagen Brücken von der Vergangenheit in die Zukunft. Sie seien quasi „das Gedächtnis“ des Ortes/Ortsteiles, so Julia Raphaela Müller vom Kulturbüro der Stadt Minden. 

„Die Zusammenarbeit ist gut und eng“, strich Sturma, der in Personalunion auch noch Ortsheimatpfleger für Leteln ist, bei der Urkundenübergabe heraus. Neben dem allgemeinen Austausch über die Aktivitäten werde auch über neue Projekte, Veranstaltungen sowie Öffentlichkeitsarbeit gesprochen. So soll es demnächst eine Internetpräsenz der Heimatpfleger*innen auf Kreisebene geben. Auch gibt es jetzt ein neues Logo, das von der Agentur „etageeins“ in Zusammenarbeit mit den Ortsheimatpfleger*innen und der Stadt Minden entwickelt wurde.

Die 14 aktiven Ortsheimatpfleger*innen treffen sich regelmäßig alle etwa zwei Monate unter dem Vorsitz von Stadtheimatpfleger Jürgen Sturma – rotierend in den einzelnen Stadtbezirken. Ziel der Ortsheimatpfleger*innen ist es, insgesamt noch sichtbarer zu werden. Deshalb wollen sie die Öffentlichkeit regelmäßig über ihre ehrenamtliche Tätigkeit informieren. Auf der Internetseite der Stadt Minden sind Informationen und Kontakte eingestellt (siehe Kasten unten links).

„Ein Ortsheimatpfleger muss nicht Geschichte studiert haben. Ein Interesse am eigenen Ortsteil und den Besonderheiten dort ist erstmal die wichtigste Voraussetzung“, macht Stadtheimatpfleger Jürgen Sturma deutlich. Viele hätten aber ein besonderes Interessensgebiet, das über die Grenzen des Stadtbezirks hinaus geht, wie zum Beispiel die plattdeutsche Sprache, Volkskunde, Genealogie, Denkmalpflege oder Natur- und Landschaftsschutz. 

Die Aktivitäten in den Stadtbezirken sei in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. So gebe es beispielsweise „Schnatgänge“, Vorträge oder auch Führungen. Die Ortsheimatpfleger*innen beteiligen sich auch an Stadtteilfesten, regionalen Ereignissen wie dem Kreisheimattag und überregionalen Veranstaltungen wie dem Westfalentag. „Vieles in dieser ehrenamtlichen Arbeit hat einen lokalen Bezug, aber man kann auch in bestimmte Forschungen einsteigen, die regionale Bedeutung haben können, berichtet Sturma.

Die ehrenamtlich tätigen Heimatpfleger*innen der Stadt Minden sind Teil eines Netzwerkes zur Heimatpflege, zu dem nicht nur die örtlichen Heimat- und Kulturvereine gehören, sondern auch das Kommunalarchiv Minden, das Mindener Museum, der Mindener Geschichtsverein, der Kreisheimatbund, der Rat der Heimatpflege im Kreis Minden-Lübbecke, der Westfälische Heimatbund, die Westfälische Vereinigung für Volkskunde, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und viele weitere Institutionen, Vereinigungen und Personen.

Alle Bürger*innen, die Interesse an der Ortsheimatpflege haben, können sich an das Kulturbüro der Stadt Minden, Julia Raphaela Müller, Telefon 0571 89-765, jr.mueller@minden.de, oder an Stadtheimpfleger Jürgen Sturma, Telefon 0571 911 946 05, Stadtheimatpfleger@web.de , wenden. 

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