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Stillen hat viele Vorteile für Mutter und Kind


Bei der Einweihung eines weiteren, öffentlichen Stillraumes hat die Stadt Minden jetzt vom Landesverband der Hebammen das Qualitätssiegel „stillfreundliche Kommune“ erhalten. Über die Auszeichnung freuten sich Jugendamtsleiter Eckhard Mohrmann, Bereichsleiterin Birgit Bönig (Sozialer Dienst Jugendhilfe), die Netzwerkkoordinatorinnen Susanne Sander und Anjie Mattern und die Familienhebamme Melanie Bradfisch-Mayer von den Frühen Hilfen. Die kreisvorsitzende Hebamme Simone Könemann übergab das Zertifikat und die entsprechenden Piktogramme an die Stadt Minden.

Die neue, gemütliche Stillmöglichkeit mit Stillsessel, Flaschenwärmer, Wickeltisch und Spielecke ist in den Räumen der „Frühen Hilfen“ im Erdgeschoss des Stiftungshauses Deichhof entstanden. Der Raum soll Frauen, Vätern und auch Großeltern die Möglichkeit bieten, Babys in angenehmer und ruhiger Atmosphäre zu stillen oder zu füttern und auch zu wickeln. Geschwisterkinder können in der Spielecke beschäftigt werden.

Im Anschluss an die Zertifikatsübergabe fand in den neu eingerichteten Räumen noch ein Netzwerktreffen statt. Die Frühen Hilfen der Stadt Minden bieten hier ab sofort neben Information und Beratung auch eine Baby- und eine Hebammensprechstunde an. Zusätzlich steht die Erziehungsberatungsstelle jeden 1. Dienstag im Monat Eltern und Familien mit einer Beratungssprechstunde zur Verfügung. An jedem 3. Montag im Monat findet ein Mutter-Kind-Café im Stiftungshaus statt, die nächsten Termine sind der 22. April und der 20. Mai. „Herzlich eingeladen sind Schwangere und Mütter mit Kindern im Altern von 0 bis 3 Jahren“, so Bereichsleiterin Birgit Bönig.

„Wir befinden uns weiter auf dem Weg, Familienfreundlichkeit in der Stadt Minden zu leben“, hob Jugendamtsleiter Eckhard Mohrmann in seiner Begrüßung zur Einweihung des Stillraumes hervor. Zur Familienfreundlichkeit gehöre auch, Rückzugsmöglichkeiten für Mütter mit ihren Babys im öffentlichen Raum bereit zu stellen, in denen Mütter in Ruhe ihre Kinder stillen oder das Fläschchen geben und bei Bedarf auch Wickeln können, so Mohrmann.

Stillen sei das Stillen eines Grundbedürfnisses der Nahrungsaufnahme und habe „erwiesener Maßen viele Vorteile für Mutter und Kind“. Die Muttermilch habe die besten Inhaltsstoffe, sei richtig temperiert, keimfrei und schnell verfügbar. Das Kind bekomme zudem mit der Muttermilch Abwehrstoffe gegen Krankheiten und Stillen fördere die Bindung zwischen Mutter und Kind. „Damit dieses gut gelinge, braucht es Ruhe und Intimität, die im öffentlichen Raum oftmals nur schwer zu finden ist“, so der Jugendamtsleiter weiter. 

Im Februar 2023 wurde ein erster öffentlicher kommunaler Stillraum in der Stadtbücherei eingerichtet und nun gebe es auch an diesem zentralen Ort, wo seit Anfang März 2024 viele Angebote für Familien gebündelt sind, eine zweite kommunale Stillmöglichkeit. Darüber hinaus gebe es „stillfreundliche Orte“ zum Beispiel beim Bildungsforum Lernwelten, bei der Barmer Ersatzkasse, in verschiedenen Geschäften und Bäckereien. Diese sind in Kooperation mit den Netzwerkpartnern der „Frühen Hilfen“ und einigen Einzelhändlern in den vergangenen Monaten entstanden. Eine Liste über die stillfreundlichen Orte und Details zu Ausstattung und Öffnungszeiten werden zeitnah auf der Internetseite der Stadt Minden verlinkt.

Deutschland soll stillfreundlicher werden. Das ist das erklärte Ziel der „Nationalen Strategie zur Stillförderung“, in der die Bundesregierung sich dieses zum Ziel gesetzt habe. Mit der Strategie möchte die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für das Stillen verbessern, die Akzeptanz der Öffentlichkeit für das Stillen erhöhen, die Stillmotivation in Deutschland steigern und Frauen nach ihrem individuellen Bedarf beim Stillen unterstützen.

Vor diesem Hintergrund haben sich die „Frühen Hilfen“ der Stadt Minden Ende 2021 dazu entschieden, an diesem Prozess zu partizipieren und Rahmenbedingungen für eine „stillfreundliche Stadt Minden“ zu schaffen. Ziel sei es, „jede Frau nach ihrem individuellen Bedarf zu unterstützen und ihr das Stillen durch bedarfsorientierte, vernetzte und niedrigschwellige Angebote zu vereinfachen“, so Susanne Sander von den „Frühen Hilfen“. 

Seit dem 19. Januar 2023 steht mit der Stadtbibliothek der erste öffentlich zugängige, kommunale Stillraum zur Verfügung, der Frauen und Familien die Möglichkeit bietet, ihre Babys in angenehmer und ruhiger Atmosphäre zu stillen/zu füttern und zu wickeln. Ausgestattet mit Stillsessel und Hocker, Wickelkommode und Getränken steht der Raum während der Öffnungszeiten der Bücherei zur Verfügung. Ein weiterer, öffentlich zugängiger Stillraum ist nun in den neuen Räumlichkeiten im Stiftungshaus am Deichhof entstanden.

„Wir hoffen mit unserem niederschwelligen Angebot auch junge Familien zu erreichen“, erklärt Susanne Sander von den Frühen Hilfen. Denn zur Stillförderung gehören auch Beratungen, etwa zum Thema Gesundheit und Kind. Die Fachkolleginnen wissen, dass es gerade in den ersten Lebensmonaten eines Kindes viele Probleme gibt -  wenn das Stillen nicht gelingt, welche Nahrung die richtige ist, wenn gestillt wird, wenn Babys viel schreien, den Müttern damit den Schlaf rauben und wenn es in den ersten stressigen Monaten Alltagsprobleme mit dem Partner gibt. Dann können jederzeit die „Frühen Hilfen“, unter Telefon 0571 89-263 oder 0571 89-609, kontaktiert oder zu den Öffnungszeiten in den Räumen am Deichhof aufgesucht werden. 

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