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Stadt Minden stellt Klimaschutzkonzept neu auf


Der erste Aufschlag für das Integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt Minden ist erfolgt. An der Neuaufstellung sollen in den kommenden Monaten auch die Bürger*innen Mindens beteiligt werden. Bei der öffentlichen Online-Auftaktveranstaltung am 12. Januar zählte der Bereich Stadtplanung rund 65 Teilnehmer*innen. Weitere Interessierte können nun die digitale Beteiligungskarte unter www.minden.de/klimaschutz für eigene Ideen, Vorschläge und Wünsche nutzen. Diese können dort direkt eingetragen werden.

Bei der Auftaktveranstaltung am 12. Januar führte Bürgermeister Michael Jäcke in das Thema ein. „Der Klimawandel ist in den vergangenen Jahrzehnten schneller vorangeschritten als je zuvor und trotz Corona-Pandemie, waren die Treibhausgasemissionen weltweit noch nie so hoch wie heute. Um das gesteckte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, müssten die globalen Treibhausgas-Emissionen spätestens ab 2025, also in drei Jahren, sinken“, so Jäcke in seiner Begrüßung. Klimawandelbedingte Wetterextreme, wie Starkregen, Stürme, Hitze und Trockenheit, seien teilweise bereits jetzt auch in Minden deutlich spürbar - bestes Beispiel hierfür sei der vergangene Sommer gewesen.

Die Stadt Minden hat sich vor knapp zehn Jahren auf den Weg gemacht, das Klima positiv zu beeinflussen. Das Integrierte Klimaschutzkonzept wurde 2013 mit dem damaligen Ziel erstellt, die Treibhausgasemissionen der Stadt bis 2030 um 30 Prozent zu senken. Das reicht nun nach neuesten Berechnungen nicht mehr aus. Denn bis 2030 müsste die Treibhausgasmenge um 43 Prozent gegenüber 2019 zurückgehen und 2050 müsste die gesamte Weltbevölkerung CO2-neutral leben. „Das werden wir nicht erreichen, wenn wir nicht alle unsere Klimaschutzziele entscheidend nachschärfen“, appellierte der Bürgermeister.

Die Klimaschutzziele Mindens müssten jetzt neu definiert werden, so der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian. Ziel soll es sein, die Klimaneutralität im Mindener Stadtgebiet bis 2045 zu erreichen. „Dazu brauchen wir neue Maßnahmen und einen neuen Fahrplan“, ergänzt der Leiter des Bereiches Stadtplanung, Malte Wittbecker. Die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes ist 2021 politisch beschlossen worden. Der Prozess wurde 2022 gestartet.

Begleitet wird die Stadt Minden bei der Neuaufstellung des Konzeptes vom Fachbüro energielenker projects GmbH (Greven). Marc Weßling führte durch die Auftaktveranstaltung. Zur Einführung in das Thema gab es einen Überblick über die Energie- und Treibhausbilanz der Stadt Minden und einen Rückblick auf die bereits umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen. Dazu gehören die Erstellung eines Solardachkatasters, die Einrichtung von Beratungsangeboten, die Förderung von E-Mobilität, der Ausbau des Projektes „Ökoprofit“, das Carsharing, verschiedene Projekte zur Steigerung des Radverkehrs, Projekttage zu Energie und Klimaschutz sowie verschiedene öffentlichkeitswirksame Aktionen – darunter der Tausch von Plastikflaschen gegen eine Glasflasche mit Minden-Logo. Auch konnten Meilensteine, wie die Auszeichnung mit dem Silberstatus beim „European Energy Award“ (2019), erreicht werden.

Bei der anschließenden Diskussionsrunde hatten Bürger*innen und Bürger die Möglichkeit, Fragen zu stellen und erste Anregungen für das neue Konzept zu geben. Es ging hierbei um das Energiesparen in Haushalten, um die ausbaufähige, alternative Energieerzeugung in Minden, um Biogas- und Solaranlagen sowie den Ausbau des Fernwärmenetzes, wo auch andere Akteure wie die Mindener Stadtwerke gefragt sind, um künftige Verkehrsprojekte, den Aufbau eines Wärmekatasters sowie um Netzwerkarbeit und die Beteiligung von Schulen.

„Jedes Mitglied der Gesellschaft muss bei einem so wichtigen Thema erreicht werden“, lautete ein Beitrag eines Bürgers bezogen auf die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Das und noch vieles mehr will die Stadt Minden aufnehmen und nach der Aufstellung des fortgeschriebenen Integrierten Klimaschutzkonzeptes angehen. Der Klimaschutz sollte in den Köpfen aller Bürgerinnen und Bürger sein“, so Beigeordneter Bursian abschließend.

Mithilfe der interaktiven Beteiligungskarte haben nun alle Mindener*innen die Möglichkeit, ihre Anmerkungen, Wünsche, Ideen und Verbesserungsvorschläge zum Thema Klimaschutz in Minden konkret mitzuteilen. Diese kennen die Stadt am besten. Wo fehlen beispielsweise Fuß- und Radwege? Wie steht es um die ÖPNV-Anbindung im Stadtbezirk? Wo sind Klimafolgen (Hitze, Dürre, etc.) deutlich spürbar? An welcher Stelle kann die Stadt mit gezielten Projekten eingreifen? – Das sind Fragen, die sich stellen. „Helfen Sie uns, das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 gemeinsam zu erreichen“, ruft die Stadt Minden auf. Aktuell sind bereits 34 Meldungen eingegangen.

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