Seit 2002 findet im Industriehafen II Containerumschlag
statt. Der Containerhafen am Wasserstraßenkreuz Weser/Mittellandkanal wurde
sehr schnell von der Wirtschaft angenommen, doch aufgrund der stetig wachsenden
Umschlagszahlen stößt das ca. 3,3 ha große Hafengelände an seine
Kapazitätsgrenzen.
Mit der Fertigstellung der Weserschleusen in Dörverden und
Minden sowie weiteren Maßnahmen im Rahmen der Weseranpassung können zukünftig
größere Binnenschiffe zwischen Bremen und Minden verkehren. Was heute noch
nicht möglich ist wird dann den Schiffsverkehr auf der Weser prägen: das 110 m
lange Großmotorgüterschiff (GMS) wird nach und nach das 85 m lange Europaschiff
ersetzen und bei nahezu gleichem Ressourceneinsatz fast die doppelte Anzahl von
Containern transportieren können.
Da jedoch der Industriehafen II weder direkt an der Weser
noch am Mittellandkanal liegt, sondern nur über Schleusen an die Wasserstraßen
angebunden ist, kann das GMS den bestehenden Containerhafen nicht erreichen. Würden
diese Schleusen nicht ausgebaut und vergrößert werden, so wäre der
Containerhafen vom zukünftigen GMS-Verkehr abgebunden.
Aus diesen Gründen hat sich die Stadt Minden, zusammen mit
den beteiligten Gebietskörperschaften (Landkreis Schaumburg, Kreis
Minden-Lübbecke, Stadt Bückeburg) und weiteren Partnern, seit 2009
konkret mit dem neuen Hafenstandort auseinandergesetzt und die erforderlichen
Planungen hierfür 2015 abgeschlossen.
Projekt und Standort
Am Wasserstraßenkreuz Weser/Mittellandkanal entsteht in
Minden seit 2017 eine zukunftsweisende Logistikdrehscheibe. Diese soll den
Containerverkehr zwischen Ostwestfalen-Lippe, Niedersachsen und den Seehäfen
Hamburg und Bremen/Bremerhaven auf den drei Verkehrswegen Wasserstraße, Bahn und
Straße miteinander verbinden.
Das Projekt „RegioPort Weser“ setzt sich aus zwei
Komponenten zusammen: einerseits aus dem neuen Containerhafen RegioPort mit angrenzendem hafenaffinem
Gewerbegebiet auf Mindener Seite und andererseits aus der Erweiterung und
Erneuerung des bestehenden Hafens in Bückeburg-Berenbusch. Durch diese
Strategie werden die Hafenstandorte Minden und Bückeburg erheblich aufgewertet
und die Wirtschaftsregion als Ganzes nachhaltig gestärkt.