Ehrenamtspreis
Wer soll den Preis bekommen?
Jährlich vom 24. September bis 31. Oktober hat jede Mindenerin und jeder Mindener, aber auch jeder Verein, jede Organisation oder Institution die Möglichkeit, Personen oder Institutionen, deren ehrenamtliches oder freiwilliges Engagement sie für besonders anerkennenswert hält, für den Preis vorzuschlagen. Dabei gibt es ausdrücklich keine genauere Definition, welche der vielfältigen Formen persönlichen Einsatzes unter den Begriff „ehrenamtliches und freiwilliges Engagement“ zu fassen sind. Somit kann jede und jeder nach eigenen Vorstellungen und dem jeweiligen persönlichen Ermessen entsprechende Personen oder Institutionen, deren Engagement sie für ehrenwert hält, vorschlagen.
Für Ihren Vorschlag füllen Sie einfach den entsprechenden Vorschlagsbogen aus und senden ihn bitte bis zum 31. Oktober 2018 an die angegebene Adresse. Alternativ können Sie Ihren Vorschlag aber auch per E-Mail an richten.
Wir bitten um vollständige Angaben, wobei die Beschreibung und Begründung der Preiswürdigkeit durchaus in Stichworten möglich ist.
Eigenvorschläge können nicht berücksichtigt werden.
Nach Ablauf der Ausschreibungsfrist entscheidet eine unabhängige Jury über die Preisvergabe. Die Entscheidung der Jury ist nicht anfechtbar.
Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des Neujahrsempfanges der Stadt Minden im Januar 2019.
Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge!
Die Preisträger 2017
Ein vielfältiges Engagement zeichnet Heidemarie Bierbaum
aus, die am 12. Januar 2018 als Einzelperson den Preis 2017
bekam. Sie ist unter anderem in der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehinderten,
im Beirat für Menschen mit Behinderungen, im Verein „Kapelle Johannes Wesling Klinikum“ und als Helferin in
der Bücherei des Klinikums aktiv. Heidemarie Bierbaum ist seit mehr als zehn
Jahren auch als ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Detmold tätig. Sie
regte die Gründung einer Tinnitus-Gruppe an und ist seit vielen Jahren im
Nutzerbeirat der Minden Herforder Verkehrsgesellschaft (MHV.) „Ihr ist es zu
verdanken, dass wir heute in einer roten, englischen Telefonzelle – ein Geschenk
der Partnerstadt Sutton - eine Büchertauschbörse haben“, lobte Bürgermeister
Jäcke.
Darüber hinaus war die Ausgezeichnete zehn Jahre lang Vorsitzende der AG Frauen
und ist seit 2014 stellvertretende Vorsitzende. Sie hat die jährliche (weltweit
stattfindende) Aktion „One Billion Rising“ - steht für ein Ende von Gewalt
gegen Frauen und Mädchen - in Minden mit ins Leben gerufen. Heidemarie Bierbaum
ist auch im Vorstand des ADFC Minden-Lübbecke und als Rad-Tourenführerin sehr
aktiv. Darüber hinaus ist sie dem Sommerbad Minden sehr verbunden. „Offen,
ehrlich mit viel Aktivität und durchaus auch mal streitbar: Heidemarie Bierbaum
bekommt – wie ich finde absolut verdient - den Preis für ehrenamtliches und
freiwilliges Engagement 2017 der Stadt Minden“, so Michael Jäcke abschließend
in seiner Laudatio.
Den Gruppenpreis 2017 erhielt die „Tucholsky Bühne e.V.“, die seit 22
Jahren das sehr vielfältige Mindener Kulturleben bereichert – mit ganz
besonderen Inszenierungen und hoher Qualität. Entstanden sind Bühne und Verein
aus einer Revue, die zum 10-jährigen Bestehen der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule
aufgeführt wurde und die ein großer Erfolg war. Das hat die Akteure unter der
Leitung von Eduard Schynol beflügelt, ein Laienspiel-Ensemble zu gründen, dem
sich bald auch Schüler*innen und weitere Lehrer *innen sowie Eltern
anschlossen. Seitdem werden jährlich zwei bis drei Inszenierungen auf die Bühne
gebracht.
Einen Namen hat sich die Bühne nicht nur durch hervorragend umgesetzte Stücke und starke Schauspieler/innen gemacht, sondern auch mit besonderen und ungewöhnlichen Spielorten. Da seien, so Jäcke, zum Beispiel das Rampenloch – eine Bordellstraße in der Altstadt - und der Botanische Garten, das Besucherbergwerk in Kleinenbremen sowie die ehemalige Saftfabrik Löffler, die Petrikirche und auch das Rathaus zu nennen. Die Bühne habe das TiC (Theater im Café, Stadttheater) begründet. Und nun werde auch im TaC (Theater auf dem Campus) gespielt. Das aktuelle Stück „Die Chorprobe“, hat am 19. Januar im „TaC“ Premiere.
Seit 2008 spielt die
Tucholsky-Bühne im Fort A. Dieser ehemals verwunschene Ort, eine ehemalige
Festung in Bahnhofsnähe – das Grundstück war völlig überwuchert, die Gebäude
wenig unterhalten - sei mit großer Eigenleistung der rund 60 Mitglieder und
weiteren Helfern zu einem Open-Air-Spielort umgewandelt worden. Und nicht nur
das: „Denn das Fort A wird auch für Konzerte, Sommernachtsmärkte, Ausstellungen
und andere Veranstaltungen genutzt. Das ist nicht hoch genug zu schätzen!“,
lobte der Bürgermeister. Die Bühne finanziere sich komplett selbst durch
Mitgliedsbeiträge, Spenden und „Aktionäre“. Sämtliche Einnahmen fließen wieder
in den Bühnenbetrieb und den Erhalt des Forts A – Eigentümerin ist die Stadt
Minden. Aber auch das 100-prozentige ehrenamtliche Engagement insgesamt und die
Nachwuchsförderung – denn es spielen fast immer auch Jugendliche mit - müsse
hervorgehoben werden, so der Bürgermeister abschließend.
Erstmals erhielten zwei Schülerinnen einen Preis für ihr Engagement: Johanna
Marie Drees (16 Jahre) und Michelle Domscheit (17 Jahre). Johanna
Marie Drees ist seit ihrer Konfirmandenzeit in der evangelisch-lutherischen
Kirchengemeinde Lerbeck aktiv. Seit mehreren Jahren bildet die Gymnasiastin für
die DLRG-Schwimmanfänger*innen aus und ist im Wasserrettungsdienst aktiv. Sie
wirkte als ehrenamtliche Helferin auch bei den großen
Wassersportveranstaltungen „Das Blaue Band der Weser“ und „Weserdrachencup“
mit. Seit dem Frühjahr 2016 setzt sie sich für den trassennahen Ausbau der
Bahnstrecke Hannover-Minden ein. Die für den trassennahen Ausbau
zusammengestellten Unterlagen (unter anderem auch eine Fotomontagen) sind
inzwischen im Bundesverkehrsministerium angekommen, das darüber zu entscheiden
hat.
Michelle Domscheit ist seit 2012 in der Jugendfeuerwehr Minden aktiv und
unterstützt seit der Gründung der Kinderfeuerwehr im Jahr 2017 diese Gruppe als
Betreuerin. Darüber hinaus engagiert sich Michelle Domscheit in der
evangelischen Kirchengemeinde St. Martini. Sie wirkt seit 2013 aktiv in der
„Kinderkirche“ mit und unterstützt hier auch die Konfirmandenarbeit. Seit
Sommer 2017 leitet sie mit zwei weiteren Jugendlichen den neu gegründeten
Jugendkreis der Gemeinde St. Martini. Auch hat sie beim Umbau der
Simeonsherberge tatkräftig mit angepackt und diesen mit Aktionen unterstützt.
In der Schule hilft sie einmal in der Woche bei Hausaufgabenbetreuung und gibt
Nachhilfeunterricht. Außerdem ist Michelle Domscheit aktiv im
Schulsanitätsdienst.